Der zweite Sohn war zu einem Müller in die Lehre gegangen. Als er seine Jahre herum hatte, sprach der Meister: "Weil du dich so gut geführt hast, schenke ich Dir einen Esel von besonderer Art; er zieht keinen Wagen und trägt auch keine Säcke." — "Wenn du ihn auf ein Tuch stellst und sprichst: 'Bricklebrit', so speit dir das gute Tier Goldstücke aus, hinten und vorn."
Diese Passage stammt aus dem Märchen "Tischchen deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack", wie es im Original heißt, und ist Teil der Märchensammlung der Brüder Grimm. Diese Sammlung, ursprünglich "Kinder- und Hausmärchen" genannt, wurde erstmals 1812 veröffentlicht und umfasste in der ersten Ausgabe 86 Geschichten. Die Geschichte mit unserem Goldesel findet sich dort an Stelle 36 und kann unter anderem auf Wikipedia nachgelesen werden.
Der zitierte Text stammt aus der Ausgabe "Die schönsten Märchen der Brüder Grimm" von 1967, erstveröffentlicht beim W.-Fischer-Verlag in Göttingen (Seite 65).
Die Illustration von Werner Klemke ist auf der ehemaligen Hörspiel-Ausgabe des Märchens zu finden, die bei dem damaligen DDR-Label LITERA veröffentlicht wurde.
Das Märchen vom Goldesel fasziniert Kinder durch die Vorstellung eines Zaubers, der unbegrenzten Reichtum ohne Mühe verspricht. Es spiegelt den Traum wider, plötzlich reich zu werden – ein Wunsch, den sowohl Kinder als auch Erwachsene kennen. Doch dieser Traum, von einem magischen Esel oder einem anderen Glücksbringer, steht in starkem Kontrast zur Realität, in der wir durch harte Arbeit und Engagement echte Erfüllung und Glück finden.
Auch wenn wir alle gelegentlich von Konsumwünschen verführt werden, lernen wir letztlich, dass wahres Glück aus Aktivität und Leidenschaft für das, was wir tun, entsteht. Die Gebrüder Grimm haben uns mit ihrer Geschichte möglicherweise darauf hinweisen wollen, dass Fleiß und Leistung wertvolle Prinzipien sind, doch wir alle haben manchmal das Verlangen, weniger zu arbeiten und weniger fleißig zu sein.
Der Gedanke an einfachen Reichtum – sei es durch einen Goldesel, eine Wunschmaschine oder andere magische Mittel – bleibt für die meisten von uns unerreichbar. Aber wie wertvoll ist es, wenn Kinder bereits in der Vorschule und Grundschule begreifen, dass „Faulsein“ zwar verlockend sein kann (wie bei Pippi Langstrumpf), aber wahres Glück und Erfüllung sich durch die Verfolgung von Interessen und Talenten einstellen. Dieses Gefühl, durch eigenes Tun etwas zu erreichen und Einfluss auf das eigene Leben zu nehmen, ist eine der schönsten Erkenntnisse.
Es ist entscheidend, Kindern von Anfang an ein realistisches Bild vom Erwachsenwerden zu vermitteln, das Pflicht und Leidenschaft in Balance zeigt. Die komplexe Realität des ökonomischen Systems, das ständig Gewinner und Verlierer hervorbringt, sollten wir ihnen nicht vorenthalten. Kinder nehmen Ungleichheiten oft selbst wahr, benötigen jedoch die Unterstützung Erwachsener, um diese Beobachtungen einzuordnen. Offene Gespräche über solche Themen helfen ihnen, ein besseres Verständnis der Realität zu entwickeln und legen den Grundstein für das schrittweise Erlernen von Wissen und Fähigkeiten.
Bei bricklebrit setzen wir darauf, finanzielle Bildung nicht nur theoretisch, sondern aus dem Alltag heraus zu vermitteln. Wir beziehen unsere Kinder in Geldgespräche ein und integrieren sie in alltägliche Aufgaben und Herausforderungen. Wenn Kinder den Alltag nicht direkt erleben können, ist es besonders wichtig, dass wir mit ihnen darüber sprechen und mit ihnen den Kontext konkret einordnen.
bricklebrit setzt auf kreative und fundierte Methoden, um sowohl Kindern als auch Erwachsenen ein umfassendes Verständnis für Geld zu vermitteln. Unsere Strategien kombinieren Spaß und Lernstoff, um eine positive Lernatmosphäre zu schaffen. Wir wollen sicherstellen, dass Kinder und Erwachsene frühzeitig die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um finanziell kompetent zu werden.
Kirstin Wulf, Gründerin von bricklebrit, bringt ihre Kindheitsfaszination für das Märchen vom Goldesel in ihre Arbeit ein.
Die Metapher des Goldesels wird verwendet, um auf spielerische Weise über Geld zu sprechen und Geldgespräche lehrreich und unterhaltsam zu gestalten.
Kirstins Ansatz zielt darauf ab, die Lehren aus der Märchenwelt in die Realität zu übertragen und so eine positive Lernumgebung zu schaffen.
Hier kannst Du noch mehr über Kirstins Geschichte als Hörspiel-Kind in den 1970ern erfahren – damals hörte sie das Märchen vom Tischlein-deck-dich hoch und runter (oder genauer gesagt, auf dem Plattenspieler im Kreis).
Hoch und runter ging es auch auf dieser Rutsche im Vogelpark Walsrode. Herrlich!
Nach ihrer ADHS-Diagnose erkannte Kirstin Wulf die spezifischen Herausforderungen im Geldmanagement für Erwachsene mit ADHS.
bricklebrit bietet nun Unterstützung für diese Zielgruppe, um deren finanzielle Angelegenheiten zu verbessern und gesellschaftliche Stigmata abzubauen.
Das neue Angebot zielt auch darauf ab, das Verständnis und Management von Finanzen zu erleichtern und positive Veränderungen sowohl auf persönlicher als auch gesellschaftlicher Ebene zu bewirken.