"Unser Umgang mit Geld wurde regelmäßig kommentiert und bewertet – oft genug negativ, da unsere Wünsche nicht denen unserer Eltern entsprachen.
Geld war ein Thema, über das wenig gesprochen wurde, und wenn doch, dann meist im Zusammenhang mit finanziellen Engpässen und Problemen."
Ich höre heute von Eltern, dass sie ihren Kindern mehr Freiheit beim Umgang mit Taschengeld geben möchten.
Oft ist dies eine Reaktion darauf, dass sie keinesfalls so sein wollen wie ihre eigenen Eltern, die die Einkäufe der Kinder bewertet oder sogar kritisiert haben. Dabei wurde insgesamt auch wenig offen über Geld in der Familie gesprochen.
Doch ist das, was viele dann als "freie Hand lassen" beschreiben, wirklich die beste Herangehensweise?
Wir haben versucht, die beiden Konzepte von "bewerten" und "freie Hand lassen" auf die Schule zu übertragen.
Das entspricht jedoch nicht unserer Realität. In Wirklichkeit begleiten wir unsere Kinder in der Schule, unterstützen sie, interessieren uns für ihren Fortschritt und ihre Leistungen, arbeiten mit ihnen zusammen, kommunizieren mit den Lehrkräften und besuchen Elternabende – alles mit dem Ziel, sie bestmöglich zu fördern.
„Uns kam irgendwann der Gedanke, Kinder auf diese Weise zu fördern! Nicht nur beim Klavierspiel, beim Sport und natürlich in der Schule – sondern eben auch beim Taschengeld.“
"Begleitung bedeutet auch, die Fähigkeit zum Loslassen zu entwickeln. Kinder sollen die Möglichkeit haben, sowohl gute als auch weniger gute Erfahrungen zu machen, denn jede Erfahrung ist wertvoll.
Die weniger positiven Erlebnisse können später als Referenzen dienen, über die wir gemeinsam sprechen – ohne Scham oder Überlegenheitsgefühle, also ohne Sätze wie 'siehst du!' oder 'hättest du früher darüber nachdenken sollen!'"
Geld ist mehr als nur ein Zahlungsmittel – es ist ein wertvolles Werkzeug für Lernen und Entwicklung!
Deine Kinder lernen, sich Ziele zu setzen und durch eine zunehmend konkrete Planung ihre Wünsche zu verwirklichen. Fehler gehören dazu und bieten Gelegenheit zum Lernen – mit viel geringeren Konsequenzen als später im Leben.
Sie werden sensibilisiert für Ressourcen und ein Budget, auch wenn sie diese Begriffe vielleicht anders benennen. Durch das Überdenken von Preisen und das Treffen von Entscheidungen werden wichtige Fähigkeiten trainiert.
Dabei lernen sie, Geduld zu üben und entwickeln eine größere Wertschätzung für die Dinge, die sie kaufen. Mit jedem Schritt werden Deine Kinder stärker und selbstbewusster.
Di, da-da-da-da di da-da … Als Lotta zum ersten Mal das Menuett von Bach spielen konnte, lagen Wochen des Übens hinter ihr.
Jeden Tag dieselben Fingerübungen – schließlich wollte sie sich beim Abschlussfest vor den Sommerferien auf die Bühne trauen.
So wie Lotta Klavierspielen lernt – oder ihr großer Bruder Alexander Englisch-Vokabeln – üben beide schon seit längerem auch etwas ganz anderes: den Umgang mit ihrem Taschengeld.
Lotta und Alexander bekommen ihr Taschengeld einmal pro Woche. In dieser Zeit setzen sie sich Ziele, treffen Entscheidungen und planen.
Denn jede Woche bringt neue Herausforderungen – zum Beispiel benötigen sie ein wenig Geld für Kuchen und Lose für das Abschlussfest an der Schule.
Von Mama und Papa gibt es keinen zusätzlichen Zuschuss mehr. Ihre Eltern haben ihr Taschengeld zwar etwas erhöht, aber damit müssen sie nun auskommen.
Ob das funktioniert? Schauen wir doch, wie die Familie von Lotta und Alexander das gemeistert hat!
„Am Anfang war es für uns echt schwer. So ein Eis oder andere Kleinigkeiten haben wir immer gern zwischendurch spendiert.
Das nicht zu tun, das müssen wir jetzt aushalten.“
„Ich kann immer sehen, wie viel ich hab. Auch wenn ich auf was sparen will. Dann tue ich mehr Geldstücke ins Spar-Glas, und das wird immer mehr.“
„Vor drei Wochen hatte ich das ganze Geld für den ferngesteuerten Rennwagen zusammen. Hat fast vier Monate gedauert! Und trotzdem hatte ich Geld für eine Blume zu Omas Geburtstag!“
"Früher waren unsere Sparschweine im wahrsten Sinne des Wortes Black Boxes. Nie wusste ich, was drin war. Und genauso undurchsichtig war für mich das ganze Thema.
Das ist es, was ich an den Gläsern von bricklebrit so toll finde: Hier ist Transparenz Programm!"
Ingrid Stahmer (†)
ehemalige Bürgermeisterin und Senatorin für Jugend und Familie im Berliner Abgeordnetenhaus.
Zudem langjährige Sprecherin der Landesarmutskonferenz Berlin, die sich für die Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung einsetzt.
Mit dem Drei-Gläser-Modell wird das Taschengeld-Management für Deine Kinder zum Kinderspiel: drei Gläser, drei Aufkleber und ein paar feste Regeln.
Jede Woche stehen immer ein paar grundsätzliche Gedanken über die eigenen Wünsche auf der Tagesordnung. Welche haben sie?
Das Geld zahlen wir unseren Kindern wöchentlich aus, da ein ganzer Monat für sie noch zu unübersichtlich sein kann.
Außerdem sollen sie lernen, in kleinen Schritten realistisch ihren Alltag und ihren täglichen Umgang zu planen.
Mit unseren speziell gestalteten Aufklebern für das Drei-Gläser-Konzept kannst Du das Taschengeld-Management für Deine Kinder schon bald auf neue Füße stellen.
Bestelle jetzt und erhalte schon bald die drei Aufkleber mit den Motiven 'für jetzt', 'für später' und 'für Dich'!
Die Aufkleber könnt Ihr hier bestellen.
„Natürlich geht ein Familienausflug ins Schwimmbad nicht zu Lasten des Taschengeldes.
Aber das Extra-Eis am Donnerstag Nachmittag, der Kaugummi im Supermarkt, das kleine Bitte-Nein!-Bitte!-Nein!-Biiiitte!-Nagut-Spielzeug – das bezahlen die Kinder ab jetzt selbst.“
„Für uns als Großeltern war es gar nicht so einfach, auf die gar nicht so kleinen Finanzspritzen zu verzichten.
Aber wenn unsere Enkelkinder ein Gefühl für ein Budget entwickeln sollen, ist der Zwanziger extra natürlich kontraproduktiv.“
„Schon ein kleines Spielzeug einer bestimmten Marke kostet ja schnell 20 Euro.
Die sollte zum Beispiel Lotta in ein paar Wochen zusammensparen können, sonst verliert sie die Lust am Thema.
Wir waren übrigens erstaunt, wie viele Extras wir Woche für Woche so durchgewunken haben. Das waren nicht selten mindestens 10 Euro.“
„Geld ist endlich – das ist doch eine wichtige Erfahrung!
Wenn Lotta und Alexander die erst beim Handyvertrag machen, ist das tatsächlich nicht mehr lustig!“
„Am Anfang wollte Alexander beliebig zwischen den Gläsern hin- und her-schieben. Die Sache mit der verbindlichen Planung war zuerst ein bisschen schwierig, aber genau die macht beiden mittlerweile echt Spaß.
Weil sie merken, dass sie zum ersten Mal erfolgreich auf etwas sparen!“
„Wir haben die beiden eigentlich alles machen lassen. Aber wir haben sie nicht allein gelassen! Wir haben sie begleitet, waren für ihre Fragen da.
Alexander zum Beispiel wollte unbedingt ein ferngesteuertes Auto haben. Direkt hier im Kaufhaus gab es eins für knapp 25 Euro.
Wir haben über das Thema Preisvergleich gesprochen und Alexander im Internet schauen lassen. Da fand er das gleiche Auto für 17,99 Euro – aber auch jede Menge Käufer, die das Auto schlecht bewertet haben.
Er hat ganz alleine weitergesucht – und ein Auto für 50 Euro gefunden, das fast nur gute Bewertungen hatte. Darauf hat er länger sparen müssen – aber er war am Ende stolz wie Oskar!“
Was habe ich?
Statt undurchsichtiger Blackboxen: Transparenz mit sichtbarer Barschaft.
Beobachte, wie Kinder lernen, ihre Ziele zu verfolgen und sich selbst zu organisieren.
Eigene Strategien entwickeln und ausprobieren.
Die nächste Woche im Blick haben, Geld aufteilen, Geld zurücklegen, sich über Erfolg freuen.
Dazu gehört auch: Enttäuschungen erleben und mit ihnen zurechtkommen. Schlüsselkompetenzen erwerben: Planung, Flexibilität und emotionale Intelligenz.
Wie viel bleibt übrig, wenn ich etwas ausgebe?
Mit den ganz Kleinen muss nicht gerechnet werden – es reicht, wenn Kinder merken, dass es weniger wird. Dass Geld nicht unbegrenzt vorhanden ist.
Wie schaffe ich es, „mehr“ zu haben?
Nicht alles ausgeben, Geld zurücklegen, Geduld haben – in altersgerechten Dimensionen. Später ausbaubar.
Mit unseren drei Aufklebern bist Du schon fast ausgestattet. Was noch fehlt, hast Du zu Hause: drei leere Marmeladen- oder Gurkengläser – oder gerne auch drei Kunststoffdosen für die Kleinen.
Wichtig ist, dass das Geld sichtbar ist, denn es soll kein Geheimnis sein, was sich in den Gläsern befindet. Die Kinder sollen ihre Geldbewegungen im Auge behalten.
Sie dürfen mit den Gläsern „arbeiten“: also kein Verstauben in Kinderzimmern!
Es ist wichtig, dass die Gläser einen gut sichtbaren und schönen Ort bekommen.
Jedes Jahr gibt es Befragungen darüber, wie viel Taschengeld die 6- bis 13-Jährigen in Deutschland erhalten. Die Angaben variieren.
Lasst uns hier pauschal von 30 Euro im Monat ausgehen. Dies ist nur ein Rechenbeispiel und keine Empfehlung!
Mit diesem Wert arbeiten wir also: Dein Kind bekommt wöchentlich 7,50 Euro.
Tipp 1
Tipp 2
Tipp 3
„Lottas Beträge im „für Dich“-Glas sind zwar klein, aber regelmäßig. Sie fragt jetzt immer, wer als nächstes Geburtstag hat. Manchmal möchte sie auch dem Obdachlosen an der Bushaltestelle etwas geben.
Wir haben selbst ein „Für Dich“-Glas eingerichtet und mit den Kindern besprochen, für wen wir Eltern sammeln können.
Wir kamen schnell auf Themen, die nichts mehr direkt mit Geld zu tun haben. Es gibt in der Altstadt zum Beispiel einen stadtbekannten Bettler mit einer Gitarre. Warum lebt der so? Und seit wann?
Alexander liebt Hunde und hat in der Schule von Straßenhunden in Rumänien gehört, für die er etwas spenden wollte.
Wir haben über eine Patenschaft für ein Kind aus einem Entwicklungsland gesprochen – und tatsächlich wollten sie beide mit uns mal in der Suppenküche für wohnungslose Menschen aushelfen, das hätte ich nie gedacht!
Neulich hatte Lottas Freundin ihr bei den Hausaufgaben geholfen, da war sie ganz glücklich, ihr dafür eine kleine Tüte Schokolinsen zu schenken, die sie selbst gekauft hat!“
„Was in dem „für jetzt“-Glas liegt, dürfen Lotta und Alexander ausgeben, wie sie wollen.
Wir gucken nicht weg, beraten sie. Aber die letzte Entscheidung fällen die beiden selbst.
Wir haben nur grundsätzlich ein paar Regeln aufgestellt, die für alle in der Familie gelten. Unter der Woche keine Süßigkeiten zum Beispiel – aber das macht jede Familie anders.“